Vita

Florian Lechner, geboren 1938 in München, Studien der
Kunsterziehung und Malerei an der Werkakademie Kassel bei
Fritz Winter und bei Josef Lacasse in Paris. Beschäftigt sich
seit über 50 Jahren mit Glas. Seit 1968 arbeitet er darüber
hinaus experimentell mit den Medien Licht – Klang –
Bewegung.

Herausragende Arbeiten des Künstlers finden sich in der
Architektur (Ettal, Frankfurt, London, München, Rouen,
Rosenheim), wo er u.a. mit namhaften Architekten wie
Alexander Freiherr von Branca und Hans-Busso von Busse
zusammenarbeitete.

Hierbei kamen auch die von ihm entwickelten Schmelzgläser
zum Einsatz, mittels derer es erstmals möglich wurde,
großflächige diaphane Wände ohne Einsatz von Beton oder
Bleiruten zu realisieren.

Zahlreiche Ausstellungen und Auszeichnungen (Deutsche
Studienstiftung, Exemplapreis München, Prix de Creation
Chartres, Fragile Art Prize Woodinville/ Seattle, Kulturpreis
Rosenheim, A Design Award / Como) markieren seinen
künstlerischen Werdegang.

Preise und Auszeichnungen

1957: Kunstpreis der Schule Schloss Neubeuern, juriert von den Malern Wolf Reuther
(Paris) und Pritte Laschat (Neubeuern)
1961: Stipendium der Deutschen Studienstiftung
1967: 1. Preis Wettbewerb Kapelle Bergäcker, Freiburg
1968: 2. Preis Wettbewerb Taufkapelle Hofheim (Taunus)
1971: 1. Preis und 2. Preis Brunnenwettbewerb Cappel-Marburg/Lahn
1973: 1. Preis Wettbewerb Kirche St. Canisius, Freiburg-Landwasser
1977: „Exemplapreis 77“ Handwerk und Kirche, Int. Handwerksmesse, München
1981: Juryauswahl „New Glass Review 2“, The Corning Museum of Glass, New York, USA
(ausgewählt wurden zwei Arbeiten)
1982: 1. Preis Wettbewerb „Brunnen“ Bayerische Landesbank, München
1982: 1. Preis Wettbewerb Stadthalle Rosenheim
1983: 1. Preis Stadt Rosenheim „Ignaz-Günther-Gymnasium“
1983: Juryauswahl „New Glass Review 4“, The Corning Museum of Glass, New York, USA
1984: „Fragile Art Competition“, Architectural Finalist, Woodinville, USA
1985: Juryauszeichnung „Urkunde für hervorragende Leistung“ 2. Coburger Glaspreis für
moderne Glasgestaltung in Europa, Coburg
1987: 1. Preis Wettbewerb Kongresshaus Rosengarten, Coburg
1989: „Prix de Création, 2e Salon International du Vitrail“ Chartres, Frankreich
1990: Juryauswahl „New Glass Review 11“, The Corning Museum of Glass, New York/USA
1993: „Danner-Ehrenpreis“ Danner-Preis ’93, München
1998: 1. Preis Kunst am Bau Wettbewerb AOK Rosenheim
1999: 1. Preis Wettbewerb der Universität Bayreuth
2005: 1. Preis Wettbewerb „Raum der Stille“ Bayerischer Landtag
2008: Kulturpreis des Landkreises Rosenheim
2009: 1. Preis Wettbewerb der Stadt München für die Gedenkstätte Westfriedhof
2019: A’ Design Award, Como/Italien

Über Florian Lechner

„Dank gilt unseren Künstlern. Er gilt Herrn Lechner, durch dessen wunderbare Glasarbeiten das Licht so recht zur Geltung kommt. Für mich bleibt Ihre Kunst, lieber Herr Lechner, unerreicht – und diese Kapelle lebt von ihr. Sie greift das Thema Licht, das diesen Flughafen wie kein anderes bestimmt, in besonderer, in eindringlicher Weise auf.“

Hans-Busso von Busse, Architekt des Münchner Flughafens, in seiner Festschrift „Imago Mundi“ anlässlich der Einweihung der Flughafenkapelle am 21.5.1992.

„Florian Lechner ist im Grunde genommen ein Grenzgänger. Dies zeigt sich deutlich in einer Biographie, die sich durch den Umzug des Protagonisten von Deutschland nach Frankreich und eine Karriere auszeichnet, die ihn von der Malerei zur Skulptur und Architektur, von der Oberfläche zum Volumen und Raum und schließlich zum Glas geführt hat, einem Material, das ebenso nachhaltig neu wie alt ist. Dass Lechners intellektuelle Unabhängigkeit in viele Richtungen geht, zeigt sich auch in seinem Interesse an der Interaktion zwischen bildender Kunst und Musik – auch in Bezug auf den Zeitablauf und die Macht des geschriebenen oder gesprochenen Wortes.“

Dr. Helmut Ricke, Kunsthistoriker und Autor

„Licht ist der Übergang ins Überirdische“, meint der Künstler. Licht spendet Leben und so hat das Material an sich für den Münchner einen religiösen Bezug, ist sinngebend, lebendig.

Sabine Weisel, „Der Glaspionier“, Münchner Merkur, 15.11.2011

„Florian Lechner war einer meiner Meister, Dank seiner Werke wagte ich es in diese Richtung zu gehen.“

Udo Zembok, Glasgestalter

„Bald nach seiner Ankunft in Neubeuern war Lechner einer der bekanntesten und
meistgefragten Glaskünstler Europas“, „Lechner ist eines der umfassendsten und
vielseitigsten Talente unserer Region schlechthin“.

Klaus J. Schönmetzler, Schriftsteller und Kulturschaffender

„Lechners Plastik teilt eine Idee des Schönen mit, die – obwohl abstrakte Mimesis der Natur – ihre menschliche Wahrheit im sozialen Verwendungssinn hat. Und darin ist sie fortschrittlich – und gut.“

Klaus Mollenhauer, Pädagoge und Gutachter im Deutschen Bildungsrat

„Florian Lechner ist mit seinem Münchener „Raum der Stille“ ein Werk gelungen, das als mustergültig für diesen in der heutigen Zeit so wichtigen Raumtyp gelten darf.“

Dr. Holger Brülls, Autor und Kunsthistoriker

„You are, without doubt, a most uncommonly gifted artist of stature and rugged determination. Meeting was like a breath of fresh air for this besieged warrior from another continent.“

Gil Mellé, Bildender Künstler, Filmkomponist und Musiker (Malibu/California)

„La démarche de Florian Lechner est absolument originale. Il restitue au verre une densité, une valeur d’expression, non seulement par les dimensions et les formes qu’il réalise, mais surtout par le fait qu’il utilise le verre comme un matériau vivant, riche d’effets et de surprises, liquide somptueux figé dans son mouvement …“

Louis Mériaux, Musée du Verre Sars-Poteries

„Womit sich der Kreis zur Gedenkstätte im Münchner Westfriedhof wieder schließt. Das Blau des Himmels im Glas, das Durchscheinende – Lechner filtert Essenzen, reduziert auf das Wesentliche.
Im Falle der Gedenkstätte ist es eben jene einzelne Glasstele, die alles aussagt, alles bündelt: der Tod, das Leben, Nähe und Ferne, das Glück und den Schmerz.“

Nicole Graner, „Greifbares Licht“ in der Süddeutschen Zeitung vom 8.4.2020